Sparsam, sicher und mit vielen intelligenten Details - der Astra verfügt über eine Menge Talente. Ausgeprägte Sportlichkeit gehört allerdings nicht zu seinen Tugenden. Deshalb stellt ihm Opel den verwegenen Vetter namens GTC zur Seite. Was indes fehlt, ist ein echter Sportmotor.
Aller guten Dinge sind drei. Nach diesem Motto schickt Opel jetzt eine weitere, nämlich die dritte Variante der Kompaktbaureihe Astra an den Start. Neben dem Fünftürer und dem Kombi tritt im September auf der IAA in Frankfurt ein knackiges Coupé an, das seine Sonderstellung schon mit dem Namen deutlich machen will. Denn obwohl sich die Ingenieure aus dem gleichen Baukasten bedienten, heißt er nicht einfach Astra. Sondern der im englischen Sprachraum "Hot Hatch" genannte Neuzugang trägt - genau wie die Studie vom Autosalon in Paris vom Herbst 2010 - das Kürzel GTC.
Nicht nur den Namen hat der Sportler aus Paris gerettet. Auch das Design orientiert sich eng an den Vorgaben des Messe-Blickfangs: Der GTC reckt eine deutlich aggressivere Front in den Rückspiegel des Vordermanns, macht mit den weiter ausgestellten und gut gefüllten Radhäusern die dickeren Backen und hat eine knackig-kesse Kehrseite. Dafür hat Opel sogar die Maße verändert: Mit 4,47 Metern ist der GTC fünf Zentimeter länger als der Fünftürer, hat einen Zentimeter mehr Radstand, vorn vier und hinten drei Zentimeter mehr Spurweite und liegt gut einen Zentimeter tiefer auf der Straße.
Die wichtigste technische Änderung gilt der Vorderachse, die Opel beim GTC als Leihgabe aus dem Rennsport lobt: Von dort kommen jene Hochleistungsfederbeine, die vom Marketing zur kryptischen Bezeichnung "HiPerStruts" gedengelt wurden. Sie sollen die Straßenlage verbessern und das Zerren der Antriebskräfte aus der Lenkung nehmen.
"Der Wagen sollte nicht nur dynamisch aussehen, sondern sich auf der Straße auch so anfühlen", sagt Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke über den technischen Aufwand. Der GTC habe schließlich eine wichtige Mission: "Er bringt zusätzlichen Sportsgeist in die Opel-Modellfamilie."
250-PS-Motor erst 2012
Auf jeden Fall sieht der Dreitürer sportlicher aus und bekommt das sportlichere Fahrwerk - doch unter der Haube ist der GTC ein Astra wie jeder andere auch. Das für das sportliche Fahren in der Kompaktklasse mittlerweile übliche Doppelkupplungsgetriebe hat Opel nicht im Angebot. Und die Powerversion des Opel Performance Centers (OPC) mit geschätzt 250 PS geht erst im nächsten Jahr an den Start.
So lange müssen sich Heißsporne mit einem 1,6 Liter großen Turbo-Benziner begnügen, der das Coupé mit seinen 180 PS auf 220 km/h Höchstgeschwindigkeit bringt. Daneben gibt es drei Benziner mit 1,4 Litern Hubraum und 100, 120 oder 140 PS, die allesamt mit Start-Stopp-Automatik ausgerüstet und bei sparsamer Fahrweise mit 5,5 Litern zufrieden sind. Einziger Diesel in der Startformation ist der 2.0 CDTI, der künftig 165 PS leistet und mit 210 km/h ebenfalls ein flottes Fahren verspricht. Weil es auch den Selbstzünder serienmäßig mit Start-Stopp-Technik gibt und der Motor dann mit 4,9 Litern zufrieden ist, taugt der GTC auch zum Langstreckenrenner: Der 56-Liter-Tank reicht beim Dieselmodell rechnerisch für 1100 Kilometer.
Teures Vergnügen
Zwar setzt Opel beim GTC, der immerhin einen Modellanteil von 20 Prozent erreichen soll, vor allem auf Benzingeruch und Adrenalin. "Doch galt es, Emotion und Funktion unter einen Hut zu bringen. Deshalb ist aus dem Astra GTC bei aller Begeisterung ein durchdachter und durchaus erschwinglicher Traumwagen geworden", sagt Opel-Chefdesigner Mark Adams. Was ist dran an diesem schwelgerischen Eigenlob? Durchdacht und alltagstauglich ist der Wagen tatsächlich. Immerhin bietet das Auto mit 370 Litern Ladevolumen mehr Kofferraum als der VW Golf. Doch das mit der Erschwinglichkeit ist so eine Sache: Mit einem Grundpreis von 19.900 Euro liegt der GTC 4000 Euro über dem billigsten Fünftürer. Selbst bei vergleichbarer Ausstattung und Motorisierung ist der Dreitürer um 800 Euro teurer als der brave Vetter.
Nicht bei allen Herstellern setzt sich der Dreitürer in der Kompaktklasse so deutlich von den Brot-und-Butter-Autos ab wie bei Opel. Renault macht es beim Mégane zwar ähnlich und lässt in dieser Karosserievariante kräftig die Muskeln spielen. Doch beim VW Golf zum Beispiel sieht der Drei- dem Fünftürer zum Verwechseln ähnlich und ist einfach nur die billigere Variante, weil man mit den zwei Türen auch knapp 800 Euro spart. Und bei Ford hält man den neuen Focus gleichermaßen für sportlich und preiswert genug, dass der Dreitürer kurzerhand aus dem Programm gestrichen wurde.
Quellenangabe:
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,766955,00.html
Meine Meinung zum Astra J GTC:
3 Türer mit 100 PS, 5 Gang Getriebe -> 20000 Euro = Zu teuer (Vergleich: Golf 3-Türer 105 PS, 6 Gang Getriebe -> 18600 Euro
Spontan sieht er fast aus wie der neue Renault Megane Coupe
Renault:
http://www.angurten.de/Bilder/fotosets/r…oupe-09-006.jpg
Astra:
http://mmg.opel.de/mmgprod/dynres/prove/…nd=&channel=b2c